47. Robert Gray

Robert Gray kam erstmals 2003 nach Deutschland, um an einem von der literatur WERKstatt Berlin initiierten Übersetzerprojekt teilzunehmen, bei dem australische und deutschsprachige Lyriker gegenseitig ihre Gedichte übersetzten, was später in der im DuMont Verlag erschienenen Anthologie „Hochzeit der Elemente – Zeitgenössische australische Dichtung“ dokumentiert wurde. Es gibt viel ungezähmte Natur in der Poesie des fünften Kontinents, und Robert Gray, dem sein Landsmann Les Murray „allergenauestes Wahrnehmungsvermögen“ konstatierte, stellt da keine Ausnahme dar. Seine Sprache, so sagt er, sei „ein Dialekt des Regens“. Die genaue und sinnliche Beschreibung der Dinge, auch der Natur-Dinge, steht im Zentrum seines Schreibens. Rätselhaft muten die ersten vier Zeilen aus einem Gedicht von Robert Gray an: „Es dreht seinen Kopf wie ein Mannequin / zu der Wellblechhütte / und hält die Vorderpfoten / wie zum Fesseln hin.“

Kein lyrisches Ich stellt sich dem Känguruh hier in den Weg. Der hier spricht, verharrt wohl eher im Schatten einer Hütte und zeichnet auf, was ihm da vor Augen tritt- ohne metaphorischen Überschwang, aber mit äußerster Genauigkeit. Er „schreibt“ das Känguruh, dessen Ohren für ihn „wie Zinken“ sind, am Ende des Gedichts flitzt es „gekrümmt“ davon, „zwischen Strünken und Gestrüpp, in die Dämmerung.“ / Volker Sielaff, Dresdner Neueste Nachrichten  8. 9.

Am 10. September 2009 kommt Robert Gray als Gast der Reihe „Literarische Alphabete“ des Literaturforum Dresden ins Hygienemuseum und wird dort aus seinen Büchern lesen sowie mit Patrick Beck über seine dichterische Arbeit sprechen. Karten: 6 / 3 Euro.

Am 11. September liest er bei der Poetry Night III des Internationalen Literaturfestivals Berlin in der Seitenbühne des Berliner Festspielhauses.


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