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Veröffentlicht am 26. August 2006 von lyrikzeitung
Gordon Burn kehrt an den Schauplatz der literarischen Invasion von Sparty Lea bei Newcastle aus dem Jahr 1967 zurück (Guardian 26.8.)
Entgegen heutigem Anschein, wenn man die Agrarfahrzeuge beobachtet, die am King’s Head vorbeirattern, dort wo die Hütte von Sparty Lea unter den Hammer kam…, stieß Allendale mit den 60er Jahren so heftig zusammen, daß es sich einen Platz in der Untergrundmythologie erwarb. Inspiriert von der „Stammesversammlung“ von 30 Dichtern 1965 und 7000 Zuschauern bei der Lyrikolympiade in der Albert Hall, gelang es dem 19jährigen MacSweeney, eine zusammengewürfelte Armee von englischen Dichtern der neuen Generation zu gemeinsamem Trinken, Lesen und Kämpfen versammeln. Das Ereignis dauerte über eine Woche (alle Zahlen und Daten geschätzt) in Sparty Lea. Die Dichter wohnten in einer Ansammlung von vier Hütten, die der Familie MacSweeneys gehörten. Sie waren angehalten, der radikalen „oppositionellen Poetik“ Ausdruck zu verleihen, die sie vom Mainstream unterschied.
„Es war ein regelrechter blutiger Aufruhr“, sagte MacSweeney kurz vor seinem frühen Tod an den Folgen seines Alkoholismus vor sechs Jahren. …
Fast 40 Jahre danach wird das Ereignis lebhaft diskutiert auf Message Boards und Lyrik-Webseiten. Zumindest eins ist unstrittig: nachdem der marxistisch-obskurantistische Lyriker Jeremy Prynne aus Cambridge den Dichter Tom Pickard aus Newcastle aufgefordert hatte, seinen kleinen Sohn während der Lesung zum Schweigen zu bringen, ging Pickard nach draußen und knallte seinen Landrover gegen Prynnes viertürigen Morris Oxford.
„Es muß ungefähr hier gewesen sein“, sagt Pickard, der immer noch in der Gegend lebt. … „Ich fuhr den Hügel hinauf, schaltete in den zweiten, trat auf die Bremse und knallte hinein.“ Mit diesem Verstoß erwarb er die Freundschaft von Allen Ginsberg und anderen aus der Beat-Generation, während er in England als Künstler von der Bildfläche verschwand. „Die englische Intelligenzia verstieß mich“…
Kategorie: Englisch, GroßbritannienSchlagworte: Allen Ginsberg, Barry MacSweeney, Gordon Burn, J.H. Prynne, Tom Pickard
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