Das Archiv der Lyriknachrichten | Seit 2001 | News that stays news
Veröffentlicht am 5. Februar 2003 von rekalisch
Martin Bauer bemüht Ovid aus aktuellem Anlaß:
Auch in die kleinste Auswahl der Grundbücher der abendländischen Zivilisation gehören die „Metamorphosen“ des Ovid. Annähernd 20 000 lateinische Verse handeln von einer Götter- und Menschenwelt, die von ständigem Wandel beherrscht wird. Es sind diese Verwandlungen, aus denen sich Konflikte ergeben. Zugleich führen die Verwandlungen aber auch zur Lösung der Konflikte. Die Aufgabe, vor die Ovid sein Publikum stellt, besteht also darin, in der Ursache von Konflikten die Instrumente ihrer Bewältigung zu erkennen. Man kann Ovids Vertrauen in die zivilisierende Macht der Metamorphose belächeln, als die Marotte eines Intellektuellen abtun, der sich so über das Elend seiner Verbannung hinwegtrösten wollte. Aber der Mythos hat immer Recht. / Berliner Zeitung 5.2.03
Kategorie: Antike, LateinSchlagworte: Martin Bauer, Ovid
Kann zu diesem Blog derzeit keine Informationen laden.
Neueste Kommentare