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Veröffentlicht am 23. Januar 2002 von rekalisch
Wer kennt schon Williram von Ebersberg ? Eigentlich nur Altgermanisten und Mittelalterhistoriker. Man tut dem Leiter der Klosterschule St. Michael in Bamberg, der vor seinem Tod (1085) als Mönch das bedürftige Kloster Ebersberg wie seine weit ausstrahlende Bamberger Schule ebenfalls zur Blüte bringen wollte, Unrecht. Denn er schrieb neben einer Vita des Hirsauer Heiligen Aurelius, einigen lateinischen Gedichten und einer Ebersberger Chronik in seinen letzten Jahren einen zweisprachigen Hohe-Lied- Kommentar, d. h. genauer: Er liess seine drei einander entsprechenden Teile, den lateinischen Text des «Canticum Salomnis» genau in die Mitte, einen lateinischen Kurzkommentar links und die umfangreichste Ausdeutung in einer deutsch-lateinischen Mischsprache rechts, anordnen. … Willirams Text vermag jedenfalls dank seiner Unmittelbarkeit noch heutige Leser in seinen Bann zu ziehen. / NZZ 23.1.02
Kategorie: Althochdeutsch, LateinSchlagworte: Bamberg, Williram von Ebersberg
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