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Veröffentlicht am 15. April 2025 von lyrikzeitung
David Rokeah
(hebräisch דוד רוקח; geboren 22. Juli 1916 in Lemberg, Österreich-Ungarn, heute Lwiw, Ukraine; gestorben 29. Mai 1985 in Duisburg)
TRAUM
Traum. Nicht Traum.
Die Worte bestimmen nicht
die Bahn des Kometen
nicht das Lied
Gib der Nacht
was der Nacht ist
Deutsch von Erich Fried, aus: David Rokeah, Ich wandle Einsamkeit um in Worte. Gedichte. Ausgewählt und mit einem Nachwort versehen von Michael Krüger. Berlin: Jüdischer Verlag, 2025, S. 36
Erkläre mir nicht
das Lied das man nicht versteht.
Ich tappe im dunkeln
um mich selbst zu entziffern
um dich zu entziffern
auf meine Art
Deutsch von Renate Döring und Erich Fried, aus ebd. S. 59
Ich antworte nicht den Fragen nach greifbarer Zeit
in meinen Gedichten. Seit drei Tagen Schnee
und Engel fliegen auf. Ich war der Eimer
oben am Schwengel als der Brunnen erfror.
Seit drei Nächten Schnee
und ich ein schwarzer Stein aus Jerusalem
Die Rechtfertigung des Autors
überlasse ich
meinen Freunden den Dichtern
Deutsch von Renate Döring und Erich Fried, aus ebd. S. 60
Bei Youtube: Heinz Holliger, Shir Shavur. Zerbrochenes Lied. 12 Gedichte von David Rokeah https://www.youtube.com/playlist?list=OLAK5uy_lRvdmSjeW6SlKRRVFqMDr5UsZ-jBWUCYs
Kategorie: Hebräisch, IsraelSchlagworte: David Rokeah, Erich Fried, Heinz Holliger, Renate Döring
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