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Veröffentlicht am 9. März 2025 von lyrikzeitung
Oskar Manigk (* 29. April 1934 in Berlin) ist ein deutscher Maler. Er lebt und arbeitet in Ückeritz auf Usedom und in Berlin.
Krähen
Ein Schauer aus zerbrochnen Krähen
ergoss sich über Klein-Irene.
Stets sollte man eine Fontäne
da bauen, wo wir sie auch sehen!
Piff – Paff! Es stirbt das Amtsgericht
noch ehe es sich recht besinnt.
Und über Gustavs Schandgesicht
die Freudenträne rinnt.
Sie rinnt und rinnt die Straße lang
soweit die Straße reicht.
Und wer sie sieht, wird davon krank
und kriegt ein Kind vielleicht!
Wolln wir nicht alle miteinand
noch schnell in ein Lokal?
Dorthin, wo Ordnung und Verstand
uns neu gebor’n wird jedes Mal?
Zu spät! Es bricht der Arbeitsmann
zusammen samt dem Baugerüst.
Nun heißt es: Rette sich wer kann
und noch zu retten ist.
Aus: Oskar Manigk, Anwesend, 21 Gedichte und Grafiken. Berlin: Lutz Wohlrab, 2007
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Oskar Manigk
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