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Veröffentlicht am 8. April 2024 von lyrikzeitung
Camill Hoffmann
(auch: Kamil Hoffmann; geboren 31. Oktober 1878 in Kolín, Österreich-Ungarn; gestorben Oktober 1944 im KZ Auschwitz) war ein böhmisch-tschechoslowakischer Journalist und Schriftsteller. https://de.wikipedia.org/wiki/Camill_Hoffmann
Drei kleine Balladen, III
Ein Tor schlug zu, der Mond hing schief,
Der Brunnen schlief, die Stadt war tot,
Der Ringplatz schlief, die Gasse schlief,
Der Mond hing schief und rot.
Ein Schrei zerriß die tiefe Ruh,
Ein Mensch, der heiß um Hilfe rief.
Der Mond hing rot, ein Tor schlug zu,
Die Stadt war stumm und schlief.
Der Schlaf der Stadt war tief und gut.
Ein Mensch in Not um Hilfe rief.
Vom Monde fiel ein Tropfen Blut
Auf eine Stadt, die schlief.
Aus: Camill Hoffmann (1878-1944). Zuflucht. Späte Gedichte und Erzählungen. Mit einem Nachwort herausgegeben. von Dieter Sudhoff (Vergessene Autoren der Moderne XLVIII. Herausgegeben von Marcel Beyer und Karl Riha). Universität-Gesamthochschule Siegen, Siegen 1990, S. 8
Kategorie: Deutsch, TschechoslowakeiSchlagworte: Camill Hoffmann
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