Vom Beischlag

Erich Ruschkewitz wurde am 16. Juli 1904 in Bütow in Hinterpommern geboren. Am 7. Dezember 1941 wird er mit 26 anderen Danziger Juden deportiert. Der Transport kam zwei Tage später im Lager Riga-Jungfernhof an, dort. verliert sich seine Spur.

Vom Beischlag, der einen anderen Buchstaben hat gewollt

Sehr frei nach Friedrich Rückert

.

.

.

.

.

.

.

Dieses Gedicht, in dem die sonderbare Geschichte von einem Beischlag in der Frauengasse geschildert wird, der partout einen anderen Buchstaben hat gewollt, kann aus angeblichen Gründen der Sittlichkeit nicht veröffentlicht werden. Der Staatsanwalt würde prompt berufliches Interesse an ihm nehmen, wird dem Autor von nächststehender Seite versichert.

Und da besagtem Autor weder besonders viel daran liegt, daß die erste Auflage seines ersten Buches vom Schicksal des Einstampfens ereilt wird, noch überhaupt mit dem Staatsanwalt zu kollidieren, muß wohl oder übel jeder Versuch, in den Besitz des Gedichtes zu gelangen, zwecklos bleiben.

Auch Honorarangebote in beliebiger Höhe können – so schwer, wie es fällt – nicht erfolgreich in Versuchung führen!

Aus: Versensporn 27. Erich Ruschkewitz. Jena: Edition Poesie schmeckt gut, 2017, S. 12

2 Comments on “Vom Beischlag

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..