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Veröffentlicht am 1. November 2017 von lyrikzeitung
Georg Philipp Harsdörffer
Ständchen
Nun der übermüde Tag
Mehr zu wachen nicht vermag,
Schleicht der süße Schlaf herein,
Legend aller Sorgen Klag‘
In den finstern Schattenschrein.
Alles liegt in sanfter Ruh‘
Vieler Augen schließet nu
Mancher vorverübte Traum,
Blühend so dem Morgen zu,
Gleich dem edlen Mandelbaum.
Wie dann, daß die Liebe wacht,
Und mit Schmerzen sich beklagt
Ueber Angst und Herzeleid,
Bis die Sonne wieder tagt
Und sich von dem Meere scheid’t?
Quelle:
Auserlesene Gedichte von Georg Philipp Harsdörffer, Johann Klaj, Sigmund von Birken, Andreas Scultetus, Justus Georg Schottel, Adam Olearius und Johann Scheffler, Leipzig 1826, S. 20-21.
Permalink:
http://www.zeno.org/nid/20004994833
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Georg Philipp Harsdörffer, L&Poe-Anthologie
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