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Veröffentlicht am 7. Mai 2016 von lyrikzeitung
Dass literarische Texte nicht nur aus Wörtern und ihrer Bedeutung bestehen, sondern auch eine akustische Struktur haben, belegte er schon in „artikulationen“, seinem ersten wichtigen Buch über die Verbindung von Schrift, Bild und Stimme aus dem Jahr 1959.
Dieser Dreiklang bestimmt sein gesamtes Schaffen und fasziniert Mon bis heute: Nicht nur der Klang, auch die Schrift verändere ein Gedicht, sagt er im Gespräch: „Legen Sie nur einmal zwei Goethe-Gedichte aus verschiedenen Büchern nebeneinander. Ob es in der schlichten Futura oder der gewölbten Bodoni gedruckt ist, führt zu einem völlig anderen Text.“ Auch der gerade von Michael Lentz bei S.Fischer herausgegebene Band mit Texten und Essays Franz Mons aus der Zeit von 1956 bis in die Gegenwart ist in skripturale, visuelle und akustische Phasen dreigeteilt. Von einem „Jahrhundertwerk“, das weit über den programmatischen Horizont konkreter Poesie hinausreiche, sprach der Schriftsteller Michael Lentz schon anlässlich des 2013 von ihm herausgegebenen Mon-Lesebuchs „Zuflucht bei Fliegen“. / Sandra Kegel, FAZ
Radikal ist sein Denken komplexer Sachverhalte, für die er Formulierungen von prägnanter Schönheit findet: „Das Unwahrscheinliche ist das Wahrscheinliche“, „das Uneindeutige ist das Konkrete“, „das Konkrete ist das, an das nicht gedacht wird“. In solchen pointierten Paradoxien ist Mons Poetologie in nuce enthalten. / Michael Lentz, Süddeutsche Zeitung
Franz Mon bei lyrikline
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Franz Mon, Michael Lentz, Sandra Kegel
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