Denn wir sind wie sie

Literatur-Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek warnt vor einer Verschärfung der Flüchtlingsproblematik, sollte Europa weiterhin keine Initiativen zugunsten der Menschen auf der Flucht vor Hunger und Not ergreifen. „Die Lage kann sich nur verschlechtern. Man kann nur versuchen, rational zu bleiben, und zu planen“, sagte Jelinek im Interview mit der italienischen Tageszeitung „La Repubblica“.

„In Europa befürchten die Leute, dass diese schutzlosen Menschen uns etwas wegnehmen könnten. Man wird uns aber noch mehr wegnehmen, wenn wir nichts unternehmen. Der Preis ihrer Rettung wird immer mehr steigen, weil die Nachfrage von Personen und Völkern, die ihr Leben verbessern wollen, steigen wird. Sie werden alles versuchen, weil sie den Tod nicht befürchten. Sie haben ihn schon zu oft gesehen, um ihn zu befürchten. Indem wir sie wie Abschaum behandeln, werden wir selber Abschaum, denn wir sind wie sie“, so die Autorin. / Der Standard

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