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Veröffentlicht am 10. August 2015 von lyrikzeitung
Ein Buchhändler in den USA kann die Begeisterung über das neue Buch von Harper Lee nicht nachvollziehen. Peter Makin, Inhaber der Buchhandlung Brillant Books in Traverse City, Michigan, erstattet deshalb allen, die bei ihm den Roman „Gehe hin, stelle einen Wächter“ gekauft haben, den Kaufpreis, wenn sie das Buch zurückbringen. Auf seiner Website hat Makin eine Stellungnahme veröffentlicht, in der er seine Kunden darüber unterrichtet, dass der Roman weder eine Vor- oder Nachgeschichte zu Lees Welterfolg „Wer die Nachtigall stört“ noch ein ganz neues Buch sei. Es handle sich vielmehr um einen ersten Entwurf, der damals vom Verlag „abgelehnt“ worden sei, und zwar „zu Recht“. „Wir betrachten das Buch eher als interessantes Studienobjekt für Philologen denn als leichte Sommerlektüre“, heißt es auf der Homepage von Brillant Books.
Auch in anderen Fällen nimmt Makin Bücher zurück, deren Inhalt oder Qualität nicht halten, was das Marketing versprochen habe. „Wenn man sich zum Komplizen einer Industrie macht, die Leser bewusst in die Irre führt, sollte man die Konsequenzen tragen und seine Kundschaft entschädigen“, so der Buchhändler. / Süddeutsche Zeitung 7.8.
Kategorie: Englisch, USASchlagworte: Buchhandel, Harper Lee, Peter Makin
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