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Veröffentlicht am 22. Januar 2015 von lyrikzeitung
Claudius erfand mit dem „Abendlied“ das Baldriparan Forte der deutschen Lyrik, die Nummer eins noch vor „Wandrers Nachtlied“ von Goethe. Bei Claudius geht es nicht atemlos durch die Nacht wie bei der Schlagersängerin Helene Fischer, vielmehr lässt er einen ganz schön schlottern, mit seiner metaphysischen Unruhe: „Verschon uns, Gott! mit Strafen! / Und lass uns ruhig schlafen.“
Im Grunde denkt sich Claudius die Nacht als „Großes Kino für uns zwei“ wie Helene Fischer, nur dass die zwei bei ihm Gott und Mensch, wenn nicht sogar Gott und Menschheit sind: „Lass uns ruhig schlafen! / Und unseren kranken Nachbarn auch!“
Über 70 Vertonungen kennt das noch vor der Französischen Revolution entstandene „Abendlied“, die erste von Schubert, die bislang letzte von Herbert Grönemeyer. / Marc Reichwein, Die Welt
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Marc Reichwein, Matthias Claudius
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