Das Archiv der Lyriknachrichten | Seit 2001 | News that stays news
Veröffentlicht am 27. Dezember 2014 von lyrikzeitung
Seltsam, dass die Schriftsteller durch alle Zeiten an dem Glauben festhalten, gerade das, was von der Natur uns trennt, die Sprache, könnte, ja müsste auch das sein, was uns mit ihr versöhnt. Denn niemals können wir ihr entkommen und nicht einmal uns vorstellen, dass ein Lebewesen keine Sprache habe. Vielleicht nicht ohne Grund. In einem von Rilkes «Sonetten an Orpheus» heisst es: «Sieh in der Schüssel, auf heiter bereitetem Tische, / seltsam der Fische Gesicht. / Fische sind stumm . . ., meinte man einmal. Wer weiss? / Aber ist nicht am Ende ein Ort, wo man das, was der Fische / Sprache wäre, ohne sie spricht?» / Thomas Hettche, NZZ 23.12.
In der gleichen Ausgabe: Jürgen Brôcan, Zwischen Ornithologie und Literatur. Wanderfalken, Eulen und seltsame Vögel
Kategorie: Deutsch, EnglischSchlagworte: Jürgen Brôcan, Rainer Maria Rilke, Thomas Hettche, Tiere, Vögel
Kann zu diesem Blog derzeit keine Informationen laden.
Neueste Kommentare