52. Dichterinnen gehen voran

Die ägyptische Dichterinnengruppe Zatt will das Gedicht aus dem elitären Würgegriff befreien durch Vermischung mit anderen Kunstformen wie Tanz, Malerei, Karikatur, bewegte Bilder oder Marionettentheater. Lyrik werde auf dem Literaturmarkt zugunsten des Romans vernachlässigt. Vor 8 Monaten gründeten die jungen Dichterinnen Abir Abdel-Aziz, Héba Essam, Nahed Al-Sayed und Maha Chéhab die Gruppe „Zatt für die Dichterinnen“ mit dem Ziel, die Öffentlichkeit und die Intellektuellen [„und“ ist ein langes Wort, Büchner!] für die Lyrik zurückzugewinnen. Die Verleger nähmen Gedichtbände oft nur, wenn der Autor 100 Exemplare abnimmt. Die Gruppe organisiert Veranstaltungen zu bestimmten Themen, oft mit Texten weiblicher Autoren.

Zatt sei nicht feministisch. Man habe mit den Dichterinnen begonnen, weil Frauen sehr viel flexibler als Männer seien, erklärt Essam Heba, Dichterin und Mitgründerin der Gruppe.

Eins ihrer Projekte in Zusammenarbeit mit dem schwedischen Maler Mattias Adolfsson besteht darin, Videos zu produzieren, die Gedichte und Gemälde kombinieren. Seine Gemälde seien sehr detailreich, und die Videos präsentieren die Verse zusammen mit Details des Bildes, bevor das ganze zu sehen ist. Man wolle technische Hilfe annehmen, aber keine finanzielle, um unabhängig zu bleiben.

Rasha Hanafy, Al Ahram 10.9.

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..