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Veröffentlicht am 29. Mai 2014 von lyrikzeitung
Die dänischen Bürger am rechten Rand haben in Hassans Geschichte endlich den Beleg dafür gefunden, dass alle Ausländer kriminelle Sozialschmarotzer sind und sich gar nicht eingliedern wollen. Das linke Lager sieht in Hassan endlich den Beweis dafür, dass die Dänen selbst mehr gegen Ghettobildung und Ausgrenzung tun müssen. Für seine eigene Community ist Hassan ein neudänischer Verräter. Aufgrund der vielen Morddrohungen lebt er versteckt und zeigt sich nur mit Personenschutz in der Öffentlichkeit. Er versucht sich von keiner Seite vereinnahmen zu lassen. Seine Gedichte passen auch nicht so richtig in eine Schublade. Denn in erster Linie schreibt er um seine eigene Freiheit.
Die Poesie ist sein Fluchtpunkt. In der literarischen Welt ist Hassan ein Jemand, er hat plötzlich eine Stimme. Er lernt über sich, die Welt und das Leben mehr als in der Realität. Durch seine Gedichte habe er gelernt die Verantwortung für sein Leben nicht mehr auf andere abzuwälzen. Er will versuchen die Wut auf seine Eltern, die ihm die Kindheit gestohlen haben, in Kraft zu verwandeln und sein Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. / Sara Mohn, Yaez
Kategorie: DänemarkSchlagworte: Sara Mohn, Yahya Hassan
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