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Veröffentlicht am 20. März 2014 von lyrikzeitung
Schwer zu sagen, warum der letzte Vers in Ann Cottens Gedicht “Eine Zeit lang bin ich früh nach Hause gegangen” so eine melancholische Wucht entwickelt. Vielleicht ist es der scharfe Kontrast zwischen kindischem Reimen (blasser, krasser, voll, soll) und der Plötzlichkeit der Erkenntnis über eine Art Verlorenheit, die sich nicht nur aus einer Unentschiedenheit zwischen Heimgehen und Noch-in-der-Kneipe-Bleiben speist, sondern geradezu als Epiphanie im Alltag – ja, was? – eine Ortlosigkeit, Unbehaustheit, Einsamkeit als allgemeinen Zustand formuliert. Lesen kann man es jedenfalls in voller Länge (bzw. Kürze) seit gestern als Teil von einem Gruß aus Japan im Suhrkamp-Logbuch, und das ist sehr gut so.
Schreibt Fabian Thomas im Daily Frown
Zuletzt von Ann Cotten erschienen:
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Ann Cotten, Fabian Thomas
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vielleicht eine Vage Erinnerung an „Lange Zeit bin ich früh schlafen gegangen?“ das jedenfalls stellt sich bei mir unmittelbar ein.
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Guter Hinweis, lieber Bertram Reinecke, kam mir tatsächlich gar nicht, diese Verbindung!
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