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Veröffentlicht am 9. März 2014 von lyrikzeitung
Taras Schewtschenko ist im Moment unglaublich präsent auf dem Maidan. Mit Text und Bild: Die Aufständischen haben ihr zentrales Quartier im Rathaus aufgeschlagen und auf dem Gebäude prangt ein überdimensionales Foto von ihm. Er ist ihre Identifikationsfigur. Seine Gedichte werden auf dem Maidan rezitiert, seine Lieder gesungen: Er ist der Prophet des Maidan.
Was hat ihn zur Identifikationsfigur gemacht?
Ein ganz wesentlicher Grund ist, dass Taras Schewtschenko ein zentraler Begründer der ukrainischen Sprache ist. Er hatte die Wahl zwischen dem existierenden Russischen und einem sich erst entwickelnden Ukrainischen. Und er hat sich für den schwierigeren Weg, für das Ukrainische entschieden – aus nationalen, patriotischen Gründen. (…)
Am Sonntag jährt sich sein Geburtstag zum 200. Mal. Gibt es jetzt einen Streit darum, wer ihn für sich beanspruchen darf?
Es gibt keinen Streit, denn man hat diesen Geburtstag fast zehn Jahre lang vorbereitet. Die Festvorbereitungen haben mit Juschtschenko begonnen, wurden mit Janukowitsch weiter getrieben und enden jetzt mit Jatzenuk – und alle drei gehören anderen Parteien mit ganz unterschiedlichen Richtungen an. Taras Schewtschenko ist für viele immer noch «Unser Schewtschenko» und wird das auch bleiben. / srf
Kategorie: UkraineSchlagworte: Taras Schewtschenko, Walter Koschmal
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