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Veröffentlicht am 21. Februar 2014 von lyrikzeitung
Hendel fällt, wie bereits in ihrem brisanten Porträt des DDR-Schriftstellers und ehemaligen Stasi-Mitarbeiters Paul Gratzik ( «Vaterlandsverräter» , 2011), kein Urteil. Andersons einstige Freunde und Kollegen kommen zu Wort. Anderson selbst laviert bis heute schwindelerregend, wenn es um die Folgen seines Tuns für die Opfer geht. Sein einstiger Freund Roland Jahn, heute Bundesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen, rückt dies unmissverständlich zurecht, weil man nie wissen konnte, was der Machtapparat aus noch so nebensächlichen Informationen konstruierte, um Menschen ins Unrecht zu setzen und zu verhaften.
Vieles, was Anderson hier in Verrätselungen packt im Abwägen von «Selbst- und Fremdbild», gefällt einem nicht. Einmal erwähnt Annekatrin Hendel im Film gegenüber Anderson, dass die Stasi-Unterlagen belegen, wie auf ihn Druck ausgeübt wurde. Anderson geht darauf nicht ein, er sagt: «Es gibt nichts zu entschuldigen.» / Claudia Schwartz, NZZ
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Annekatrin Hendel, Claudia Schwartz, Paul Gratzik, Roland Jahn, Sascha Anderson, Stasi
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