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Veröffentlicht am 8. Februar 2014 von lyrikzeitung
textkette. gute gedichte ins facebook
Lyrikzeitung dokumentiert die gemeinfreien Texte der auf Facebook vor 3 Tagen begonnenen Anthologie Textkette. Ausgehend von einem Gedicht Kurt Tucholskys entwickelte sich in kurzer Zeit eine umfangreiche, schier exponentiell wachsende Anthologie nach folgendem Verfahren: Wer bei einem bereits vorhandenen Gedicht auf “Gefällt mir” klickt, erhält von der Person, die das Gedicht vorgeschlagen hat, einen Autor benannt, von dem er/sie wiederum ein Gedicht auswählen muß.
Ausgewählt von Michael Gratz (nominiert von Sven Wenig)
Peter Hille (1854-1904):
2 Engellieder
Knabe
Hält die Augen in die Welt
Wie zwei schwarze Renner.
Zügelt sie kaum,
Aller Helden Held:
Weit dein Traum,
Reich ohne Raum.
Das Mädchen
Gestern noch ein dürftig Ding,
Das so grau und albern ging,
Nichts an ihm zu sehen –
Und muß heut behutsam sein,
Wie wenn im Mai die Blüten schnein,
…Daß nicht all verwehen.
Wie wenn ich Blüten an mir habe,
Als sei ich eine Gottesgabe –
Ein reines Wunder bin ich ja,
Wie nie ich eins mit Augen sah.
Und muß mich sehr zusammennehmen
…Und schämen.
Warum? Weil ich so blühend bin
Und weil der Wind treibt Blüten hin,
Die nicht am Baum erröten
Und voller Vorsicht sind
Und Unschuld und Erblöden –
…Der dumme Wind!
Ein paar Aphorismen:
Was ist der Dichter? Ein immer sprossendes, furchtbares, rastlos bebendes Hirn.
Dichten, wie ich’s verstehe, heißt nicht schöne Worte, heißt schönes Leben machen.
Ein echter Dichter haßt nichts so sehr wie das Poetische.
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: L&Poe-Anthologie, Mea: Wortfest, Peter Hille, Textkette
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