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Veröffentlicht am 13. Februar 2013 von lyrikzeitung
Trotz Google-Word-Dokumenten und aller technischen Finesse, die das Herz der Kollektive höher schlagen ließe: Es gibt gar nicht so viele Autoren, die ernstzunehmend in literarischen Arbeitsgemeinschaften produzieren. Dabei hat das italienische Kollektiv Wu Ming, eine Nachfolgegruppierung der anarchischen Luther-Blissett-Bewegung, vorgeführt, wie solche Formationen Literaturgeschichte schreiben können. Das Berliner Lyrikkollektiv G13 geht bescheidener zu Gange. Seit fünf Jahren treffen sich seine nach 1980 geborenen Mitglieder, um ihre Gedichte zu diskutieren und gemeinsame Formen von lyrischer Performativität auszuprobieren. Nun haben die derzeit vierzehn Berliner Orpheuse die Anthologie „40 % Paradies“ herausgebracht, mit deren Qualität sie ihrer Gruppendidaktik ein großes Kompliment machen. Die Gedichte sitzen. Dabei sind sie weder großspurig noch experimentell angelegt, sondern auf tastende Art formbewusst, als suchten sie zumindest nach formalen Schutzräumen, „irgendwas, an dessen wundgescheuerter innenseite man einschlafen könnte“. / Astrid Kaminski, Berliner Zeitung 9.2. S. 10
G13: 40 % Paradies Luxbooks, Wiesbaden 2012. 152 Seiten, 24 Euro.
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Anthologien, Astrid Kaminski, Lyrikgruppe G13
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