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Veröffentlicht am 18. Februar 2012 von lyrikzeitung
Gleichzeitig berief sich die literarische Emigration auf den Dichter, der in der Zeit des Nationalsozialismus beispielhaft ein anderes Deutschland repräsentieren konnte.
Auch der jüdische Literaturwissenschafter Jonas Fränkel positionierte sich auf dieser Seite, als er in Emil Oprechts Verlag sein Buch «Gottfried Kellers politische Sendung» publizierte. Terminschwierigkeiten Fränkels waren für den Regierungsrat, der die Herausgabe der «Sämtlichen Werke» finanziell unterstützte, vordergründiger Anlass, dem Herausgeber die Ausgabe 1941 zu entziehen. Fränkels Aktivitäten, so die Begründung, könnten in Deutschland als «hebräische Bosheit» ausgelegt werden. Indirekt gab der Regierungsrat damit jenen gleichgeschalteten Verlagen recht, die eine Anzeige der «nicht-arischen» Keller-Ausgabe in ihren Vorschauen verweigert hatten. / Ursula Amrein, NZZ 18.2.
Kategorie: Deutsch, SchweizSchlagworte: Gottfried Keller, Jonas Fränkel, Ursula Amrein
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