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Veröffentlicht am 3. September 2011 von lyrikzeitung
Christoph Wenzel
DURCH DIESE GLÄSER
wird alles zur majuskel: ein dicker filzer
buchstabiert reflexe in den kernsatz –
ein riß im loch ein biß
im buch & erst der fleck verrät
dem blick die brille:
erkennungszeichen der vermittlung
von syntax & sterben eingefaßt
im begriff sein und zeit
totzuschlagen
Aus: Christoph Wenzel, zeit aus der karte, Gedichte (Lyrik-Taschenbuch Nr. 49), Rimbaud Verlag 2005, mit der Anmerkung: Der Hagener Lyriker Ernst Meister (1911-1979) trug im Alter wegen zunehmender Kurzsichtigkeit eine Brille mit besonders starken Gläsern und schrieb, um die eigene Schrift besser lesen zu können, häufig mit einem besonders breiten Filzstift.
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Christoph Wenzel, Ernst Meister
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