126. Ab in den Olymp!

„Am nächsten Tag stand diese dann mit einem Gedichtband der Brentano-Gesellschaft vor der Tür und schenkte es mir im Gegenzug“. Denn in dem über 1000-seitigen Band befand sich auch ein Gedicht der Bekannten.

Dadurch inspiriert entschloss sich NN kurzerhand, ihr einst in die Schublade gelegtes Gedicht ebenfalls der Brentano-Gesellschaft zu senden. Mit der stillen Hoffnung, dass dieses veröffentlicht würde. Was auch geschah. Im Jahrbuch 2010, das Anfang des Jahres herausgegeben wurde, ist NNs Gedicht nun eines von fast 3000 veröffentlichten Gedichten aus insgesamt 16 000 eingereichten. „Das war schon ein tolles Gefühl“, so NN.

Was dann jedoch weiter geschah, sprengt den Rahmen des Erwarteten. „Vor wenigen Wochen bekam ich ein Schreiben, dass mein Gedicht in die Auswahl der Besten des Jahres 2010 aufgenommen wurde“, so N. Im Sommer soll ein kleines, handliches Büchlein erscheinen mit 180 Gedichten. Für jedes Gedicht eine eigene Seite. Und eine davon wird reserviert sein für das von NN. Sobald das Buch erschienen ist, wird der SÜDKURIER darüber berichten.

Und ob wir das glauben. Mit der Brentano-Gesellschaft in den Dichter-Olymp (darüber berichtet die Zeitung nurzugern). Brentano rotiert im Grab August Goethes. Da muß er sich nicht mit seinen zigtausend Nachfolgern aus den dicken Frankfurter Bibliotheksbänden um einen Platz an der Sonne streiten. Das überläßt er seinem Vater.

6 Comments on “126. Ab in den Olymp!

  1. mir kommt es so vor, als würde mit der brentano-gesellschaft / august von goethe-holding ein wenig zu streng ins gericht gegangen. klar ist das kein wohltätigkeitsverein, aber wer bitteschön war denn als erster bereit, gedichte des genialen schäfers dan vulcanescu zu drucken? war das suhrkamp? war das hanser? nein, das war der frankfurter brentano-trust! diese geradezu terrierhafte spürnasigkeit möge doch bei künftiger bewertung der holding zumindest mit ins kalkül gezogen werden. danke.

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  2. P.S. …nebenbei (es sei mit verlaub erwähnt?): wer sich noch nie mit den griechischen OLYMP-gottesstaat beschäftigt hat (das ist ja nicht peinlich, aber schade: ich erfuhr letztes jahr nachträglich von vielen bekannten, daß es ihnen immer zu anstrengend war, obwohl es sie eigentlich interessierte), der könnte vielleicht spaß an meiner kompakten NACHERZÄHLUNG haben! ich habe den schöpfungsmythos von HESIOD in einen modern „lesbaren“ jargon verpackt, natürlich mit korrekten „fakten“, und es ist unschwer herauszulesen, daß der „göttliche klüngel“ schon damals genauso eine verlogene trickserei war wie heutzutage allgemein institutionell üblich – die schwarzen schafe sind nicht schwärzer als die grauen, nur etwas dunkler 🙂

    Vom Chaos zum Olymp: „GEILE GENERVTE GÖTTER – DIE KOSMISCHE INZESTPOLITIK DER URMÄCHTE“ hier:

    http://www.perinZENdenz.de

    (dieser neologismus entstand übrigens nebenbei im gespräch mit HEL ToussainT vor einigen jahrhunderten am tresen des freeda karloh, als dieser mich darauf hinwies, daß ich zwar allen metaphysischen begriffe ein „trans“ voransetzen würde -z.b. transdualismus-, um sie zu postmodern zu rehabilitieren, aber bei dem klassiker „transzendenz“ genau das „trans“ ja blöderweise erst überhaupt zur religiösen schizophrenie führt! also mußte ein komplett neues wort her. gesagt, getan!)

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  3. ach, diiiiiiiiiiiiiiiie wieder 😉 die lehnten mein ÜBERDA(DA) DAmals ab mit einer unglaublich didaktisch sensiblen beweisführung meiner dichterischen inkompetenz. ich hatte beim bewerben angekreuzt, daß ich im falle einer publikation mein belegexemplar NICHT für den ermäßigten preis von mehreren hundert euro kaufen wollte. ich gehe lieber einkaufen als mich einzukaufen 🙂

    http://poemie.jimdo.com/chansons/%C3%BCberda-da/

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