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Veröffentlicht am 7. April 2011 von lyrikzeitung
Bartsch fasziniert mehr das Nordische und Germanische – vor allem aber ist Mitteldeutschland seine poetische Provinz, das Mansfeldische zumal, wo Novalis, der romantische Poet der »Hymnen an die Nacht« und der Bergbau-Pionier, der Salinenassessor und Amtshauptmann wirkte. Bartsch widmet ihm den Zyklus »Licht der Erde Salz des Himmels«. Auf eine »Gebrauchte Landschaft« wird das Loblied gesungen, auf die Werk-Tätigkeit einer Kultur- und Geisteslandschaft: »Fabel fährt Schlittschuh auf geronnener Zeit / Wer in die Tiefe will hat es nicht weit«
Bartschs Poesie könnte als Grabungs- und Grubenarbeit klassifiziert werden, als Berg-Werk mit Mundlöchern, Klagen, Gängen, Blindgängen, Vorgängen, Einschlüssen, Schächten, Querschlägen, Fahrten zu verbrochenen Strecken. Stollen werden vorgefunden aus alten Zeiten und weitergetrieben oder neue werden angelegt. Faltungen und Verwerfungen der Gesteinsschichten können, so die Terminologie des Geologen, als Schichtenkopf an die Erdoberfläche kommen. / Jürgen Engler, ND 7.4.
Wilhelm Bartsch: Mitteldeutsche Gedichte. Mitteldeutscher Verlag. 136 S., geb., 16 €.
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Jürgen Engler, Wilhelm Bartsch
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Unbedingt auch Fühmanns „Im Berg“ lesen – das passt sehr gut dazu.
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