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Veröffentlicht am 7. April 2011 von lyrikzeitung
Zwischen zwei Polen reimt sich Jan Wagners Gedicht-Buch „Australien“ ins Offene, Fremde, Neue. Den einen könnte man mit Joseph von Eichendorff nennen: „Ach, wer da mitreisen könnte!“ Den anderen mit Fernando Pessoa: „Nur äußerster Mangel an Einbildungskraft rechtfertigt, dass man auf Reisen geht; existieren ist reisen genug.“ Romantik à la Eichendorff findet sich in dieser Wagner-Welt-Lyrik durchaus, wenngleich nicht plump-platt. Vielmehr greift der findige Dichter lustvoll intelligent zu den altehrwürdigen Registern, schaltet vielleicht sogar Demutspfeife und Tremulant zu, ergötzt sich an überlieferten Formen, die ihm so nett erscheinen, dass er sie – um formalen Ballast erleichtert – übernimmt in sein Wortwandern. / Rolf-Bernhard Essig, FR 6.4.
Jan Wagner: Australien. Gedichte. Berlin Verlag 2010, 106 Seiten, 18 Euro.
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Fernando Pessoa, Jan Wagner, Joseph von Eichendorff, Rolf-Bernhard Essig
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Hört sich echt gut an. Aber ich sollte mir „Wortwandern“ wohl schützen lassen. (War so stolz auf diesen Einfall) So heißt nämlich mein Blog. Wer Lust hat: Wortwandern.blogspot.com.
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