33. Weißrussland: schwarze Liste mit unerwünschter Kultur

Das Papier wirkt unwirklich, wie eine Reminiszenz an die alte Zeit der Parteiendiktatur. Es ist dünn, ähnlich dem Papier, das man in der Sowjetunion gebrauchte. Es fehlen Stempel, Unterschriften, all die Insignien, die das Papier als ein offizielles Dokument der weißrussischen Bürokratie ausweisen würden. ‚Spisok‘, Liste, steht auf Russisch über den Namen der 57 Musiker, Autoren und Schauspieler. Bekannte weißrussische Bands wie N.R.M., Krambambulja, Lyapis Trubeckoi oder das Theaterprojekt ‚Belarus Free Theatre‘ stehen auf dieser Liste. Auch der Song-Schreiber Zmicier Wajzjukjewytsch, ein enger Freund des Dichters Uladzimier Njakljaeu, der bei den Präsidentschaftswahlen 2010 antrat, dann am finalen Wahlabend von Sicherheitskräften zusammengeschlagen und ins KGB-Gefängnis verschleppt wurde. / SZ 29.3.

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