104. Jüdische Lieder

Der sich anschließende Auszug aus Mieczyslaw Weinbergs Zyklus „Jüdische Lieder auf Verse von Shmuel Halkin, op. 17“ stand in jeder Hinsicht in krassem Gegensatz zum spätromantischen Auftakt. Während Brahms’ Lieder von Liebe, Sehnsüchten und träumerischer Weltabgewandheit handeln, hat Weinbergs 1944 entstandenes Werk das Leid der jüdischen Bevölkerung im von Deutschland besetzten Polen zum Thema. … Besonders eindrucksvoll geriet „Tife griber, rote leym“. Der 1996 verstorbene Weinberg hinterließ ein umfangreiches Œuvre, in dem es noch viel zu entdecken gibt. / Manuel Wenda, Main-Spitze

Shmuel Halkin (1897-1960) war ein sowjetischer jiddischer Dichter aus Weißrußland.

„Er nahm Bilder und Themen aus Bibel, Talmud, Kabbala und dem Chassidismus auf, die er als universelle Symbole und Metaphern einsetzte. Nicht weniger wichtig war der Einfluß der russischen und deutschen Gedankendichtung, besonders Puschkin, Fjodor Tjutschew und Goethe. Der führende jiddischer Dichter Avram Sutzkever lobte Halkin für seinen ästhetischen Perfektionismus, der sich in der ‚ausgewogenen Balance von Wort und Ausdruck‘ äußerte; nach dem amerikanischen Kritiker Nakhmen Mayzel war Halkin ‚einer der am meisten komplexen und raffinierten, tiefen und jüdischen jiddischen Dichter der Sowjetunion'“. (Mikhail Krutikov)

Über Halkin:

Shmuel Halkin, “Oytobiografye,” Di goldene keyt 39 (1961): 69–86, see preface by Avrom Sutzkever; Mikhail Krutikov, “Traditsye un haynttsaytikayt in der shafung fun Shmuel Halkinen,” Sovetish heymland 7 (1987): 102–108; Nachman Mayzel, “Shmuel Halkin,” in Dos yidishe shafn un der yidisher shrayber in Sovetnfarband, pp. 253–268 (New York, 1953).

Hier zur Biografie

Hier das Lied „Tiefe griber, roiter leym“ (Tiefe Gräber, roter Lehm) Jiddisch und Englisch

In der Open Library (Steven Spielberg digital Yiddish library) gibt es einige seiner Bücher

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