Das Archiv der Lyriknachrichten | Seit 2001 | News that stays news
Veröffentlicht am 7. August 2010 von lyrikzeitung
Mit gewitzter Courage fängt Elke Erb den Alltag in lautmalerischen Fließtexten ein. Rau und formal uneben sind die tagebuchartig komponierten Verse, gespickt mit Prosaspots und Reflexionen. Das Erb’sche Prinzip, eigene und fremde Lebensgrundmuster im Textfluss zu verdichten, kommt hier voll zum Zuge. Das vom Frühjahr 2003 bis Dezember 2009 dokumentierte „Meins“ steht der Auffassung vom Gedicht als rundes, in sich geschlossenes Sprachgebilde entgegen. Es empfängt nicht nur Impulse aus Musik, Malerei und Werken anderer Dichter, sondern korrespondiert auch mit dem Internet. „Das Gedicht grenzt nicht aus, verkleinert die Welt nicht“ heißt es im dritten Teil der Folge „Sätze zur Poetik“, die Elke Erb seit dem 13. Juli 2010 im Internet kundtut. / Dorothea von Törne, Die Welt
Elke Erb: Meins. … wie ja wieder vorhin, als nach der Undeutlichkeit / ein prall sichtbares kieselnarbiges Stück Landweg mir / vorkam, // also muß ich doch, Fazit, kann ich auch denken: / das außen Sichtbare, – nein: es zu sehen, trügt, // – oder ist halt, was es ist – so nicht Meins, / wie es mir guttut / schöntut, doch: gefällt, // sondern nur insgesamt Meins: das da – mit dem, was fehlt.
140 Seiten, Euro 11,- / sFr. 16.- roughbook
„Sätze zur Poetologie“ heißt die Folge und sie findet sich beim roughblog. (Den man täglich konsultieren sollte. „A poem a day“ brachte am 6.8. ein bisher unveröffentlichtes Gedicht von Monika Rinck.)
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Dorothea von Törne, Elke Erb, Monika Rinck
Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..
Kann zu diesem Blog derzeit keine Informationen laden.
Da mögen Sie recht haben, was den Ton betrifft. Aber erstens gibts noch nicht so viele Rezensionen des erst vor kurzem erschienenen Bändchens „Meins“ und zweitens gibts halt Unterschiede, zwischen allem und jedem, Zeitung und Laden, Saft- und Poetenladen usw. Ich find es gut, daß „Welt“-Leser von dem Buch lesen können. (Und lade Autoren wie Leser ein, mir ihre Schreib- und Lesefrüchte anzuzeigen, wenn ich sie nicht selber finde).
LikeLike
Auf dem Poetenladen ist diese (weniger dem lyrischen Wochenschauton verpflichtete) Rezension von Tom Pohlmann zu „Sonanz“ von Elke Erb erschienen: http://www.poetenladen.de/tom-pohlmann-elke-erb.htm
LikeLike