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Veröffentlicht am 2. August 2010 von lyrikzeitung
Keine Lesart nirgends, Bilder vor allem. Vielleicht merkt man an alldem, daß in Kiarostami auch ein Dichter steckt. Die Lyrik, so hat er einmal gesagt, sei ihm wichtiger als alle seine Filme. Es sind nur wenige Zeilen, die die Gedichte des Abbas Kiarostami ausmachen:
„Hundert ausgetrocknete Quellen / Hundert durstige Schafe / Ein alter Schäfer.“ Oder: „Wie trostlos / Den Vollmond / Allein / Zu betrachten.“
Schnelle Schnitte gibt es nicht bei diesem Kino-Poeten. Alles bleibt offen, manches ungesagt. Die Leerstellen sirren und klingen bei ihm, in den Filmen ebenso wie in den Gedichten.
„In Begleitung des Windes“ heißt dieser schöne Band, der, mit einem Nachwort von Peter Handke versehen, einen ersten Einblick in das lyrische Oeuvre Kiarostamis gewährt. / Volker Sielaff, Dresdner Neueste Nachrichten, 28.7.
Abbas Kiarostami: In Begleitung des Windes. Suhrkamp-Verlag, Berlin.
Kategorie: Iran, PersischSchlagworte: Abbas Kiarostami, Peter Handke, Volker Sielaff
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