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„Glücklich, wer einst sagen kann / es war rough auf meiner Bahn“ – so begrüßt der Dichter Christian Filips sein erstes, bei Urs Engeler verlegtes „Roughbook“ („Heisse Fusionen“) mit einem Ständchen. Mit der Reihe im fast quadratischen Westentaschen-Format beschreitet Engeler in Zeiten der Krise neues Terrain: Neben dem neu gegründeten Engeler Verlag, in dem in unregelmäßiger Folge Bücher mit größerem ökonomischem Potenzial über den Buchhandel vertrieben werden, verlegt Engeler unter dem Label „Rough Books“ Broschuren, die ihre Leser direkt via Internet finden sollen. Halbjährliche Verlagsprogramme wird es nicht mehr geben, nach guter alter Manufaktur-Art wird Engeler einfach Buch nach Buch produzieren. Und siehe da: Die Arbeit scheint ihm wieder Spass zu machen.
Als wir vor einem Jahr über Ihren Verlag sprachen, haben Sie das Wort „Schließung“ bewusst vermieden. Nun soll es weiter gehen…
Urs Engeler: Das ist die Crux des Wörtchens: Wenn man „Weitermachen“ sagt, denken alle, es geht weiter wie bisher (lacht). Das ist es eben nicht! Es ist alles anders. Es bleibt nichts beim alten. Ich habe seit langer Zeit den Eindruck gehabt, dass die konventionelle Form des Büchermachens, die Form, wie Verlage üblicherweise zu arbeiten versuchen…
Vorschauen im Halbjahresrhythmus…
Engeler: … Vertreter in den Buchhandel schicken, Presseexemplare versenden, all diese Dinge sind mir zunehmend so ärgerlich, frustrierend und lästig geworden, dass ich buchstäblich jeden Spass am Büchermachen verloren habe. Nur hat es mir lange an Konsequenz gefehlt, zu sagen: So, jetzt ziehe ich meine Schlüsse da raus und mache die Sachen so, wie ich sie gut finde – und schere mich nicht mehr um die Standards, die Buchhändler oder Rezensenten für notwendig erachten.
/ Gespräch mit Urs Engeler, Börsenblatt
Siehe auch Engelers roughblog
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