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Veröffentlicht am 16. Mai 2010 von lyrikzeitung
„Es besteht kein Zweifel, dass in unserer Zivilisation die Poesie die bei weitem verrufenste Kunst ist, die einzige Kunst, der der Durchschnittsbürger keinen Wert abgewinnen kann.“ Dieser Satz stammt nicht von einem überzeugten Lyrik-Hasser, sondern von George Orwell, der sich Anfang der 1940er Jahre redlich um die Vermittlung und Popularisierung englischsprachiger Lyrik über das Radio bemühte. Geändert haben solche Initiativen freilich wenig: Wer liest heute Gedichte, außer zwangsweise im Deutschunterricht? …
Weil der Nordstaatler Henry Wadsworth Longfellow 1848 kein einziges Gedicht des Südstaatlers Edgar Allan Poe in seine Lyrikanthologie „The Waif“ aufgenommen hatte, war Poe dermaßen fassungslos, dass er diese furiose Energie in sein berühmtestes Gedicht „The Raven“ (Der Rabe) steckte, eine Vokalsymphonie der besonderen Art. …
Es scheint, als wolle Baker die jahrtausendealte literarische Gattung Lyrik dem Publikum von heute auf dem Weg einer hippen, dennoch aber reflektierten und originellen Stillage zurückerobern. Lyrik ist cool, Leute! / Ernst Grabovszki, Ö1 16.5. über
Nicholson Baker, „Der Anthologist“, aus dem Englischen übersetzt von Matthias Göritz und Uda Strätling, C. H. Beck
Kategorie: Englisch, USASchlagworte: Edgar Allan Poe, Ernst Grabovszki, George Orwell, Henry Wadsworth Longfellow, Nicholson Baker
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Da hatte Herr Orwell wohl sehr recht! Lyrik ist nichts für den Durchschnittsbürger! Aber auch nichts für den Durchschnitts- (will heißen „etablierten“) Verlag. Lyrik war und ist immer etwas besonderes! Dadurch war es auch in den Wissenschaften und den Fakultäten sogar 2x vertreten, was man z.B. von der Medizin nicht behaupten kann.
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