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Veröffentlicht am 20. April 2010 von lyrikzeitung
Elke Erb wuchs in der DDR auf, ihr Vater war Kommunist, sie selbst sei ziemlich schnell enttäuscht gewesen, habe allerdings an einem Ideal festgehalten: „Bis heute kann ich nicht richtig verstehen, warum es immer misslingt.“ Diese Suche nach der Utopie, nach dem Nicht-Ort, durchzieht ihr Werk. Letztlich ist es die Sprache, die Halt gibt, auch wenn sich ein Text verselbstständigt und ein Eigenleben entwickelt, das es wiederum gilt zu erkennen und zu fixieren. Bezeichnenderweise tauchen in einem Gedicht die Namen von Hölderlin, Mandelstam und Celan als geistige Ahnenreihe auf.
Erfinden, erlauern, entdecken sind Formen der Annäherung an den Text, das Gedicht. Es geht darum, die Wahrnehmung „gefühlssauber“ wahrzunehmen: „Nicht ich bin es, sondern der Text ist es, der etwas will.“ Elke Erb spricht von „in sich zurücklauschen“, vom „Hervorlocken des subkutanen Ich“. Dabei vermag sie durchaus, ein Hohelied auf den Alltag zu singen: Kaninchen tauchen auf, Hühner, Ackerland und Dünger, Brombeerranken.
Für die Dichterin gilt die Forderung, vom Scheindasein Abschied zu nehmen. Idylle müsse enttäuschen. Altersdichtung heiße daher, klar Schiff zu machen.
/ Über ein Gespräch, das José F.A. Oliver mit Elke Erb führte, berichtet die Badische Zeitung vom 20.4.
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Elke Erb, José F.A. Oliver, Offenburg
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