8. Geschichte der Interpunktion und monovokale Dichtung

Ein Nerd stellt sich auf die Bühne, erzählt die Geschichte der Interpunktion und 100 Leute hören zu. Neue Events bereichern Münchens Subkultur, so auch Lyrik-Abende mit DJ oder multimediale Lesungen.

Normalerweise sollte man nicht davon ausgehen, ein Publikum von mehr als hundert Leuten zu bekommen, wenn man an einem gewöhnlichen Mittwochabend in einem öffentlichen Lokal zu einem Vortrag über die Geschichte der Interpunktion einlädt. Auch wenn es noch zwei weitere Vorträge gibt an diesem Abend, über monovokale Dichtung und über das Pareto-Prinzip nämlich. / F. Kotteder, süddeutsche.de

(Neu ist mir auch die Kopplung von Event und Subkultur. Wahrscheinlich bin ich ja dafür zu alt. Wahrscheinlich sehen sie heute die Grenze zwischen Sub- und Kultur einfach nicht mehr – es ist ihnen nicht wichtig. Wahrscheinlich können sie in Ruhe abwarten, daß die Alten bittschön abtreten. Wahrscheinlich würde ich trotzdem zu dem Vortrag über monovokale Dichtung gehen. Vielleicht es dann bereuen, vielleicht nicht.)

2 Comments on “8. Geschichte der Interpunktion und monovokale Dichtung

  1. >>Und am Ende dieser melodramatischen Epoche schwebte ein bislang noch unbekannter Erzengel hernieder und sprach zu den Menschen mit goettlicher Inbrunst: „ich bin der gefoente engel / (denn fallen ist out) / mein name lautet ‚event‘ und / ich suche auf erden die letzte braut.“<<
    aus: Tom de Toys, 4.12.2002: "EVENT(UAL)ISIERUNG (ZUR EVENTISIERUNG DES EVENTUELLEN)

    http://knk.punapau.dyndns.org/publisher/site/knk/public/obj/page.php?obj=6157

    (pfad: im ordner http://www.antiprosa.de go to "essays")

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  2. LESETIP zu den begriffen „event“ & „subkultur“, läßt sich online runterladen 🙂

    „KEINE ATEMPAUSE – GESCHICHTE WIRD GEMACHT“
    (18 ZITATE von Tom de Toys für die Antrittsvorlesung von PROF. KALLINICH, Humboldt-Uni, 2002+2004):

    Klicke, um auf Kallinich.pdf zuzugreifen

    ich hatte gehofft, jemand anders „hilft nach“ bzgl deiner kopplungsfrage, aber es gibt sogesehen keine „sensationelle“ antwort, denn die begriffe sind zu wenig „ideologisch“ besetzt oder szene-vereinnahmt, als daß sie sich widersprächen. als der begriff EVENT ende der neunziger modern wurde, gabs 2000 eine sendung „WortSpiel: Der Trend zum Event“ im deutschlandradio, wo HEL und ich im tachelistischen literatursalon interviewt wurden. ein satz von hel wurde daraus als jingle immer wieder und wieder eingespielt, ich glaube er hieß (zur frage, was ein event sei): „LITERATUR – DA MACHT ES KLICK!“

    auch automobilhersteller bewerben ja ihre produkte inzwischen als „performance“, genauso wie erik satie für margarine wirbt und überhaupt immer gern aus einem fachgebiet ins andere geklaut wird. oder hinüber gerettet: falls die kunst-performer aussterben oder zu inhaltslosen events inflationieren, gibts wenigstens noch autos, die sich eventös in szene setZen… huxley wäre HEUTE dreimal verzweifelt und sein finaler strick wäre ein glasfaserkabel…

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