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Veröffentlicht am 15. Februar 2010 von lyrikzeitung
seeker of truth
follow no path
all paths lead where
truth is here
-e.e.cummings
wahrheitssucher
folge keinem pfad
pfade führen (nach) wo
wahrheit ist hier
Dies kleine Gedicht gehört zu den eher unübersetzbaren. Die deutsche Fassung ist nur eine Orientierungshilfe – und kann leider auf einen Kommentar in der dritten Zeile nicht verzichten. Man lese – „Die Schüler bereiten das Auftreten der Lehrer vor“ – im vorigen Gedicht (Hölderlin) das „wo“ und „wenn“ der Zeilenenden in der zweiten Strophe.
© (Für KOmmentar und Nachdichtung) Michael Gratz 2000.
Kategorie: Englisch, USASchlagworte: e.e. cummings, L&Poe-Anthologie, Mea: Sinnfest
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auch wenn es nur eine orientierungshilfe sein soll: nicht eher suchender als sucher?
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ich persönlich benutze die alte, selten gewordene Form „Sucher“ ganz gerne. Das Deutsche Wörterbuch bringt viele schöne Beispiele, hier:
http://germazope.uni-trier.de/Projects/WBB/woerterbuecher/dwb/wbgui?lemmode=lemmasearch&mode=hierarchy&textsize=600&onlist=&word=sucher&lemid=GS53488&query_start=1&totalhits=0&textword=&locpattern=&textpattern=&lemmapattern=&verspattern=#GS53488L0
zB ain stæter sucher gottes hulde
SCHWEIZER WERNHER marienleben 16
und auch in der neueren Literatur kommt es vor, mit fällt „Wahrhheitssucher“ ein (Biermann) oder der junge Günter Kunert 1950: „ich bin ein Sucher eines Weges / Sucher eines Weges / für mehr als mich“ (vielleicht nicht genau aus dem Gedächtnis zitiert).
Also ich finde Sucher OK, und ist „Suchender“ nicht letztlich bloß eine Schwellform wie „Studierender“ für Student oder wie „Auszubildender“ für Klopstocks Lehrling?
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