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Veröffentlicht am 6. Februar 2010 von lyrikzeitung
In der FR vom 5.2. porträtiert Claus-Jürgen Göpfert den Lyriker Harry Oberländer, der seinen Freund Werner Söllner an der Spitze des Hessischen Literaturforums ablöste.
Mit Joschka Fischer buddelte er im Keller eines Hauses an der Jordanstraße, um mehr Raum zu schaffen für die legendäre Karl-Marx-Buchhandlung. Und als Fischer gegenüber das Karl-Marx-Antiquariat eröffnete, war Oberländer auch dabei: „Zwei Monate lang habe ich dort verkauft – Belletristik hatten wir wenig, dafür viel Gesellschaftstheorie.“ Bei der beließ es der Lyrikfreund aber nicht: Er arbeitete bei Opel in Rüsselsheim, wie andere Mitglieder der Gruppe „Revolutionärer Kampf“.
Er weiß, wie sich Biografien damals gabelten: Einige gingen in den Untergrund, landeten im Terrorismus. „Da war ich resistent“, sagt Oberländer: „Ich hielt es immer für idiotisch, was die machten.“ Schon das „Komitee gegen Folter“, das sich damals am Main gründete, schreckte ihn: „Eine absolut stalinistische Angelegenheit, wie die SED in den 50ern.“ Er entschied sich für die Bücher und das Schreiben. 1985 gründete er „in einem Dachkämmerchen am Opernplatz“ zusammen mit dem Schriftsteller Paulus Böhmer das Hessische Literaturbüro, aus dem das Literaturforum hervorging.
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Claus-Jürgen Göpfert, Frankfurt/ Main, Harry Oberländer, Paulus Böhmer, Werner Söllner
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