Das Archiv der Lyriknachrichten | Seit 2001 | News that stays news
Veröffentlicht am 22. Januar 2010 von lyrikzeitung
In der Mitteldeutschen Zeitung / Elbe-Kurier berichtet CORINNA NITZ über eine Veranstaltung mit der Schriftstellerin Eva Zeller, die in Wittenberg bei Christian Lehnert zu Gast war. Worum es ging:
Zum Beispiel um autobiografisches Schreiben. Man müsse die Freiheit haben, gelebtes Leben so darzustellen, „dass es wieder lebendig wird“, erklärte Zeller unter Hinweis auf Goethes Werk „Dichtung und Wahrheit“. Oder um den Arzt und Dichter und „Sprachverführer“ Gottfried Benn, den sie einmal so verehrte, dass sie beim eigenen Schreiben immer „gebennt“ hat. Auf die Frage, ob das Etikett der christlichen Autorin, das ihr nicht nur, aber auch wegen ihrer geistlichen Lyrik anhaftet, ihrem Selbstverständnis entspricht, hob sie die Schultern. Das sei mit erbaulicher Erwartung verbunden, die sie nicht bedienen könne. Ganz abgesehen „von der Distanz zwischen Literatur und Kirche, die zum Katholischwerden ist, weil die katholische Kirche ein vitaleres Verhältnis zur Sprache hat“. Für sie selbst sei der Glaube denn auch ein Sprachereignis, und die Bibel habe sie nicht nur gelesen, um sie zu lesen. Vielmehr habe sie „das unverschämte Glück, am Tropf dieser Worte zu hängen“.
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Christian Lehnert, Corinna Nitz, Eva Zeller, Wittenberg
Kann zu diesem Blog derzeit keine Informationen laden.
Neueste Kommentare