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Veröffentlicht am 17. November 2009 von lyrikzeitung
In diesem Herbst nun wollten 13 Autorinnen und Autoren, vornehmlich Lyriker, eine Verbindung zwischen dem baltischen Vilnius und dem slawischen Minsk schaffen. Von deutschsprachiger Seite nahmen Ilma Rakusa (die soeben den Schweizer Buchpreis gewonnen hat) und Marcel Beyer teil. Der Danziger Lyriker Tadeusz Dąbrowski, 2008 mit dem Hubert-Burda-Preis für osteuropäische Lyrik ausgezeichnet, war besonders gespannt auf Minsk: Er hatte die Stadt zu Sowjetzeiten als Neunjähriger erlebt, bei einem Gastspiel der Balletttruppe seiner Mutter.
Litauen, Polen, Weißrussland: Einst gehörten die drei Regionen zusammen, waren zwei Jahrhunderte lang Bestandteil des stolzen polnisch-litauischen Großreichs. 1795 machte die dritte polnische Teilung der Adelsrepublik, der „Rzeczpospolita“, ein Ende. Adam Mickiewicz, der Schöpfer des polnischen Nationalepos „Pan Tadeusz“, wurde 1798 in Litauen geboren, das er stets als seine Heimat empfand.
Heute gibt sich die Stadt voller prächtiger Barockkirchen bemüht westlich. Neben italienischen Edelboutiquen bieten gebeugte Mütterchen ihre Blumen und Pilze feil. Am Rathaus prangt in Stein gemeißelt eine Versicherung von George W. Bush: „Jeder, der sich Litauen zum Feind wählt, macht sich damit auch die USA zum Feind.“ / Katrin Hillgruber, FR 16.11.
Kategorie: Deutsch, Deutschland, Litauen, Polen, WeißrußlandSchlagworte: Adam Mickiewicz, Ilma Rakusa, Katrin Hillgruber, Marcel Beyer, Minsk, Tadeusz Dąbrowski, Vilnius
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