52. Nachlese

… zu Enzensbergers 80.:

Er werde zu seinem Wiegenfest „gar keine Interviews“ geben, ließ er seinen Verlag mitteilen. / Der Stern

Hans Magnus Enzensberger – ein Gespräch (Radio Vatikan)

Zu seinem 80. Geburtstag führte Peter Voß ein ausführliches Gespräch mit dem bedeutenden deutschen Intellektuellen. / Cinefacts (Hier kann man es auszugsweise ansehen, hier ein Bericht)

Er wurde als „Luftwesen“ bezeichnet und als „Windhund“. (Deutsche Welle)

Die großen Drei: Grass, Rühmkorf, Enzensberger (Deutsche Welle)

Er ist vielleicht Deutschlands einziges Universalgenie (Radio Vatikan)

Wenn es ihn nicht gäbe, wir müssten ihn erfinden, diesen Homme de lettres, diesen Polyhistor, diesen Intellektuellen unter den Schriftstellern der letzten fünfzig Jahre: Hans Magnus Enzensberger…  (Freie Presse)

Der intellektuelle Spitzbube (Merkur)

Der Publizist Hans Magnus Enzensberger galt dem ganzen Land zeitweilig als Orakel. (Tagesspiegel)

Enzensberger war unser Glück. (Arno Widmann, FR 11.11.)

… eine Anleitung zum Fliegen, zum Rausch. (taz 11.11.)

»ich bin keiner von uns« (Neues Deutschland)

„Ich habe ja grundsätzlich nichts dagegen, wenn jemand mein Auto anzündet.“ (Süddeutsche 10.11.)

 

Hans Magnus Enzensberger (2009): „Scharmützel und Scholien – Über Literatur. Suhrkamp Verlag, Frankfurt/Main, 911 S., 25 Euro, ISBN 978-3-518-42120-8

Hans Magnus Enzensberger, Uwe Johnson (2009): „fuer Zwecke der brutalen Verstaendigung“. Suhrkamp Verlag, Frankfurt/Main, 342 S., 26,80 Euro, ISBN 978-3-518-42100-0

Hans Magnus Enzensberger (2009): Fortuna und Kalkül – Zwei mathematische Belustigungen. Suhrkamp Verlag, Frankfurt, 71 Seiten, 10,00 Euro, ISBN: 978-3-518-26022-7

2 Comments on “52. Nachlese

  1. Pingback: 67. „Was denen fehlt und was Enzensberger hat“ « Lyrikzeitung & Poetry News

  2. An einem bestimmten Punkt, so scheint es, kommt vor, dass ein Autor sich soweit geschrieben hat, dass er nicht mehr Teil der Debatte in der Literatur ist, sondern weit darüber hinaus, schon über dem Ruinenfeld literarischer Moden und Tagesthemen auf einer Wolke darüber im Olymp sein Köfferchen abstellt und die künftige Wohnung inspiziert. Es ist frappierend, dass Literatur zwei Gesichter aufsetzen kann. Das eine ist die Zerrvisage der anscheinend Zukurzgekommenen, derjenigen, die zuwenig Aufmerksamkeit zu bekommen glauben und darum heischen oder derjenigen, Dichter und Poeten vor allem, deren Querelen mit Sprache aus einer Lebenssituation und daraus abgeleiteten Prämissen für Stil, für Zu- und Abneigungen bestehen. Und das andere Gesicht, auch das von Enzensberger, ist der Parnaß, wo sich Dichter und Schriftsteller beiderlei Geschlechts schon sicher sein dürfen, dass ihr Name mit einer Epoche verbunden sein wird, die in Schulbüchern und Literaturgeschichten den prominenten Platz einnehmen neben kleinen Randerscheinungen wie Schreibgruppen, Lyrikboom und dergleichen mehr. Die Frage ist nur, wem von uns hilft ein in den Olymp Gehobener? Was kann uns Enzensberger bitteschön sagen oder wie kann er unser Interesse von sich aus erregen, ohne dass wir ein Schulbuch aufklappen „müssen“, weil wir die Schulbank drücken oder eine Prüfung über ihn machen sollen? Das wird Herr Enzensberger nicht mehr schaffen, denn das braucht er auch nicht. Lang vor dem Götterliebling Grünbein hat er es sich bei Suhrkamp bequem gemacht, mal ein paar Spitzen und lustige Sätze schleudernd, dann ein Buch. Weit von unserem Leben – auch unserem Leben als Autoren – ruhen diese Damen und Herren an einem Ort, den wir nicht erreichen können oder wollen. Teile des Olymps sind jetzt umgezogen. Was uns bleibt ist die Wolken bloss auszuschütteln und zu hoffen, dass etwas abfällt, womit wir unser Denken, unser Leben zudem, greifbar machen können, es bestreiten können.

    Like

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..