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Veröffentlicht am 16. Oktober 2009 von lyrikzeitung
Sonntag 18.10.09, 14.05 SWR2 Feature am Sonntag
´n Dichter ist kein Ziegenbock
Zum 80. Geburtstag von Peter Rühmkorf
Von Barbara Dobrick
„Auch noch Denkanstöße vermitteln ? soweit kommt’s! ’n Dichter ist kein Ziegenbock“. Peter Rühmkorf, geboren am 25. Oktober 1929 hatte zwar unendlich viel über die Welt zu meckern, aber nie gab er Laut, wenn es von ihm verlangt wurde. Quer zu politischen und gesellschaftlichen Meinungsmoden dachte und dichtete er buchstäblich eigenartig, mit Ironie, mit Raffinesse und mit Selbstbewusstsein. „Walther von der Vogelweide, Klopstock und ich“ war der Titel eines seiner Bücher. Tatsächlich sah er sich – zurecht! – am Ende einer 800-jährigen Ahnenreihe deutscher Dichtung auf einem ebenso exponierten wie gefährlichen Posten. Sein Gedicht „Hochseil“ wurde zur Standortbestimmung moderner Lyrik und zum Selbstbekenntnis des Dichters als eines Artisten, der hoch oben balancierend immer absturzgefährdet ist und dabei weiß: auch Literatur ist nur Zirkus: „Ich schwebe graziös in Lebensgefahr / grad zwischen Freund Hein und Freund Heine.“ Im Juni 2008 starb Peter Rühmkorf. Barbara Dobrick porträtiert ihn anhand zahlloser Tondokumente, die er hinterlassen hat.
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Barbara Dobrick, Peter Rühmkorf
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