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Veröffentlicht am 1. Oktober 2009 von lyrikzeitung
Er war ein ziemlich schräger poetischer Narr: einerseits ein fanatischer Liebhaber der Dichtkunst, der kaum etwas so verabscheute wie schlechte Gedichte und diejenigen, die sie zusammengemurkst hatten; andererseits ein mitten im lustigen Späthippieleben wühlender wilder Gesell, der sich in Mexiko und Spanien jahrelang mit Gelegenheitsjobs als Lkw-Fahrer und Campingplatzwärter durchschlug.
Mitte der 1980er Jahre ließ sich Bolaño in Blanes unweit von Barcelona nieder, und als er dort ein paar Jahre später Vater wurde und von einer nahezu unheilbaren Lebererkrankung erfuhr, fing er an, statt immer bloß Lyrik auch Erzählungen und Romane zu schreiben: um Geld zu verdienen, wie er gern betonte. / Wolfgang Höbel, Spiegel.de 1.10.
Kategorie: Chile, Spanien, SpanischSchlagworte: Roberto Bolaño, Wolfgang Höbel
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