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Der Carl Hanser Verlag aus München brachte vor kurzem eine 88 Seiten umfassende Anthologie in deutscher Sprache mit ausgewählten Gedichten von Dubais Herrscher Scheich Mohammad Bin Rashid Al Maktoum auf den Büchermarkt. Initiiert wurde diese Aktion vom bekannten deutschen Dichter und Vorsitzenden des Berliner Literatur Festivals Joachim Sartorius. Die arabische Welt bildet in diesem Jahr den Schwerpunkt des vom 9. bis 20. September dauernden Festivals, da diese Literatur* bisher kaum außerhalb ihres Herkunftslands verlegt bzw. gelesen wird. …
Die nun vom Carl Hanser Verlag ins Deutsche übersetzte veröffentlichte [sic] Sammlung “In der Wüste findet nur der Kluge den Weg” handelt von Scheich Mohammad Bin Rashid Al Maktoum [sic] Liebe zu seinem Land und der Welt der Beduinen. Wer vor dem Kauf des Buchs zunächst Gedichte des poetischen Herrschers Scheich Mohammad Bin Rashid Al Maktoum im Internet nachlesen möchte, findet unter www.sheikhmohammed.co.ae eine reichliche Auswahl allerdings in englischer Sprache. / Myriam Alexowitz, Dubai Report
Weiter erfahren wir in dem Artikel, der Herrscher mache „neben der Falknerei und Pferdezucht … nun auch seit ein paar Jahren als Lyriker von sich reden“, was wir jetzt mal sprachlich nicht genauer untersuchen wollen; er sei ganz der beduinischen Tradition verpflichtet und „Die Thematik in den Gedichten des Scheichs ist breit gefächert“ usw. Aha! Aha!
Hier sehen Sie, daß die herrscherlichen Interessen auch kombiniert auftreten, nämlich wenn der Herrscher eine Ode auf den Sieg des Herrschers beim Pferderennen schreibt, Zitat:
Horses by their riders ruled
None controls a leader but a leader
Goethe drückt das so aus:
Gebt ihr euch einmal für Poeten
So kommandiert die Poesie
* Die arabische oder die scheichliche?
Pardon , wenn wir Obiges – politisch natürlich maximal inkorrekt – als komisches Opusculum lesen . Indes vermissen wir im Kontext des Exotismus schmerzlich die Gender – Perspektive …
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