36. Gartenzwerge ermitteln

Gartenzwerge des Nürnberger Kunstprofessors Ottmar Hörl, die den rechten Arm zum Hitlergruß ausstrecken, haben die Justiz auf den Plan gerufen. Die Staatsanwaltschaft ermittle nun wegen der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, teilte ein Sprecher der Nürnberger Anklagebehörde am Donnerstag mit. Ein Justizsprecher betonte, die Verwendung solcher Symbole sei nur dann straffrei, wenn damit verfassungswidrige Organisationen kritisiert würden.

„Wir prüfen jetzt, ob dies bei Gartenzwergen genauso eindeutig der Fall ist wie etwa bei Plakaten mit durchgestrichenen Hakenkreuzen“, sagte Justizsprecher Wolfgang Träg. Die Staatsanwaltschaft wolle zunächst dem Künstler Gelegenheit zu einer Stellungnahme geben. Möglicherweise müsse sich auch der Nürnberger Galerist wegen der Präsentation des Nazi-Gartenzwergs verantworten. …

„Ich bin völlig erstaunt, dass ein einzelner Gartenzwerg in einer mir völlig unbekannten Galerie in Nürnberg wegen der anonymen Beschwerde eines Denunzianten eine solche öffentliche Diskussion auslöst“, sagte er. Inhaltlich habe er kein Verständnis für die Kritik. In Belgien habe jeder verstanden, was es politisch bedeutet, „wenn man die Herrenrasse als Gartenzwerg darstellt. Im Jahre 1942 wäre ich für das Werk von den Nazis massakriert worden“, sagte Hörl. / Kleine Zeitung

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..