Das Archiv der Lyriknachrichten | Seit 2001 | News that stays news
Veröffentlicht am 8. Mai 2008 von lyrikzeitung
Aus dem Gedicht: The Doors
„Behind the door was another door / and behind that was another. // […] All the eyes in the portraits / were turned my way. / I looked back at the door // heard the lock click, then beyond / another lock, then another.“
macht Wagner: Die Türen
„Hinter der Tür war noch eine Tür / und hinter dieser noch eine. // […] Die Augen sämtlicher Porträts / ruhten auf mir. / Ich drehte mich zur Tür um, // hörte, wie ein Schloß zuschnappte, dahinter / noch ein Schloß, dann noch eines.“
Jedes Gedicht (gerade auch das poetologische Gedicht „Die Türen“) gerät in den Verdacht, selbst Tür zu sein, dahinter Abgründe, die sich dem Leser einladend auftun, die ihn entführen in die unendlichen Weiten eines sagenhaften Alltags. Diese Abgründe stehen nicht gähnend und monströs in der Gegend herum, sie sind perfekt getarnt, direkt nebenan, unscheinbare Elemente im täglichen Blick- und Tastfeld der Realitäts-Wahrnehmung. / Tom Bresemann, Berliner Literaturkritik, 8.5.
SWEENEY, MATTHEW: Rosa Milch. Ausgewählte Gedichte. Text englisch-deutsch. Übersetzt von Jan Wagner. Berlin Verlag, Berlin 2008. 128 S., 18 €.
Kategorie: Englisch, IrlandSchlagworte: Jan Wagner, Matthew Sweeney, Tom Bresemann
Kann zu diesem Blog derzeit keine Informationen laden.
Neueste Kommentare