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Veröffentlicht am 4. Februar 2004 von lyrikzeitung
taz: Herr Maleu, Sie sind Geschäftsführer des SuKuLTuR-Verlags. Seit Dezember vertreiben Sie die Heftreihe „Schöner Lesen“ in elf Süßwarenautomaten in Berlin. Wie sind Sie auf die Idee gekommen, Literatur in Automaten zu verkaufen?
Frank Maleu: Seit die Lesehefte erscheinen, das ist seit 1996, suche ich nach ungewöhnlichen Vertriebswegen. Und die Idee mit dem Automatenverkauf ist gar nicht so originell. Der Dichter Bert Papenfuß erzählte mir beispielsweise, dass Roth-Händle in den Siebzigerjahren bereits Kurzkrimis in Zigarettenautomaten verkauft hat. Und von 1912 bis 1940 vertrieb auch Reclam Literatur auf diese Weise, zeitweise besaß der Verlag Zweitausend eigene Buchautomaten. …
Was für Texte veröffentlichen Sie in der Reihe?
Vornehmlich junge, zeitgenössische Literatur. Erzählungen, experimentelle Texte, Lyrik, aber auch kurze Theaterstücke. Also alle Sparten. Von eher bekannteren Autoren wie Dietmar Dath oder Ilse Kilic aus Wien, bis hin zu Underground-Größen wie Bdolf, den Berliner Hel oder Paul Anton Bangen. Ungewöhnlich sind aber auch die Formate. Die Hefte sind in der Regel sechzehn bis vierundzwanzig Seiten lang, also ideal für die schnelle Lektüre. Und wem der Text gefällt und wer noch mehr lesen will, kann anschließend in die Buchhandlung gehen und die dickeren und teureren Bücher des Autors kaufen.
Hel: vgl. L&P 06/2003 (Suchwort: Pommern!)
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Bdolf, Berlin, Bert Papenfuß, Dietmar Dath, Frank Maleu, HEL ToussainT, Ilse Kilic, Paul Anton Bangen, SuKuLTuR
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