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Veröffentlicht am 30. August 2003 von rekalisch
„ER allein tönt, / und sein Finger hebt richtungsweisend. / Einen Erlass nach dem anderen hufeisengleich schmiedend: / Den schlägt er damit in den Leib, den vor die Stirn, den ins Gesicht, den in die Augen. / Jede Hinrichtung bereitet ihm Vergnügen / Und bläht des Osseten Brust.“ Als der Lyriker Ossip Mandelstam erstmals diese Zeilen in Moskau vor Freunden rezitierte – es war Herbst 1933 -, war allen Zuhörern sofort klar, wie gefährlich dieses Spottgedicht auf Stalin war. Der Kreis jener, die von diesem Gedicht wussten, wuchs. Schließlich wurde Mandelstam im Mai 1934 verhaftet. 1932 war er bereits aus dem Schriftstellerverband ausgeschlossen worden wegen „prinzipieller Unbrauchbarkeit in der Sowjetliteratur“. / Alexander Kluy, FR 30.8.03
Kategorie: RußlandSchlagworte: Alexander Kluy, Ossip Mandelstam
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