elemente, sonette

Sogar die taz kommt uns heute lyrisch:

Konsequenterweise ist so mancher Text auch ein Stück erotischer Lyrik: „wo dies so fruchtet; zungenfertig, uns dran säugend,/ wie leib- uns, nahrhaft fassen im anreichern, -schwellen,/ in eignen saft lauthals geraten uns, frisch erzeugend/ zur neige flößen ein uns sattsam zu erhellen“.

Das ist barocke Sprachlust in moderner Diktion und darüber hinaus (darf man das sagen?) zeitlos schön. Elementare Gedichte eben: geschrieben mit poetischem Feuer, mit allen theoretischen Wassern gewaschen; sie stehen mit beiden Beinen auf der Erde und tragen den Kopf in den Lüften – so hoch, dass sich künftige Sonettierer ganz gehörig danach recken müssen.

/NICOLAI KOBUS, taz 28.1.03 über

Franz Josef Czernin: „elemente, sonette“. Hanser Verlag, München
2002, 160 Seiten, 17,90

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