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Veröffentlicht am 29. November 2002 von rekalisch
Der Landbote Winterthur (29.11.02) schreibt über den in Riga geborenen Lyriker Walter Neumann:
Die vergebliche Heimatsuche und das Erlebnis der Vernichtung lassen Neumann eine übermächtige Kraft erahnen, welche die Ursprungssuche zu einer lyrischen – und das heisst: transzendenten – Suche nach sich selbst macht: «Insel im Strom / der fressenden Zeit. // Noch ist sie (…) nicht bedeckt mit zerstörtem Leben, // (…) Im Zeitsprung / schliessen wir Risse, / heben Fallendes auf. // Noch trägt uns der Strom. // Noch hat uns die Zeit nicht eingeholt» (aus: «Der Flug der Möwen», Heiderhoff Verlag). Kann also der Einzelne gegen die Übermacht der Zeit ankommen, um zu sich selbst zu finden? Er kann: Mit «Wortnetzen» ist das Menschliche – das Gute wie das Böse – aus dem Zeitstrom zu fischen und es zu einem Ganzen zusammenzutragen, das neue Lebensaussichten eröffnet.
Kategorie: Deutsch, Deutschland, LettlandSchlagworte: Walter Neumann
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