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Veröffentlicht am 29. Juli 2002 von rekalisch
Al-Kitâb“, einfach „Das Buch“: So heißt das Alterswerk, das der gegenwärtig bedeutendste Lyriker der arabischen Welt soeben am Berliner Wissenschaftskolleg beendet hat. Der jetzt zweiundsiebzigjährige Ali Ahmad Esber, der sich seit langem in Anspielung auf einen orientalischen Vegetationsmythos „Adonis“ nennt, hat im Juli die Arbeit am letzten von drei jeweils vierhundert Seiten umfassenden Bänden abgeschlossen – die monumentale Inventur einer arabischen Kultur und Geschichte, die heute nach seiner Überzeugung einen tausendjährigen Abstieg hinter sich hat. Im Gespräch beschreibt Adonis sein Opus magnum als ein Gewebe aus drei Stimmen, aus lyrischen „Explosionen“, Meditationen und poetischen Porträts. Zusammen ergeben sie eine Hommage an die Dissidenten und Häretiker, die im Laufe der Jahrhunderte unterdrückt, zum Schweigen gebracht und ermordet worden sind. / Heinrich Detering, FAZ 29.7.02
Kategorie: Arabisch, SyrienSchlagworte: Adonis, Heinrich Detering
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