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Veröffentlicht am 8. Juni 2002 von rekalisch
Die Welt v. 8.6.02 druckt die Laudatio Rachel Salamanders auf Enzensberger zum Börnepreis. Darin zitiert ein Gedicht:
Es ist übertitelt mit „Arbeitsteilung“ und ist seinem letzten Gedichtband „Leichter als Luft. Moralische Gedichte“, entnommen.
„Dass die allermeisten/vom allermeisten / so gut wie gar nichts verstehen – / Lyrik z. B., Optionsgeschäfte, / Pseudoprimzahlen,/ und zu allem Überfluss noch / die Letzten Dinge – ,/ nur allzu verständlich! // Die allermeisten/ haben ganz andere Sorgen, / halten sich unbeirrt / an ihre Kinder und Krankenkassen, / Bett Geld Pop Sport, / an alles, / wovon die allerwenigsten nichts wissen wollen. // Wo kämen wir hin / mit unseren kleinen Gehirnen, / wenn alle an alles dächten? // Nur gelegentlich, / an allzu langen Abenden, / ein Blick nach drüben, / auf das erleuchtete Fenster, / wo andere leben, / und das taube Gefühl, / etwas versäumt zu haben.“
Kategorie: Deutsch, DeutschlandSchlagworte: Hans Magnus Enzensberger, Ludwig-Börne-Preis, Rachel Salamander
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